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Bekleidungstextilien und deren PflegeInhalt1. Textile Faserstoffe2. Qualitätssiegel und Zeichen3. Allgemeine Pflegehinweise4. Weiterführende Links1. Textile FaserstoffeDie textilen Fasern lassen sich unterteilen in die Gruppe der Naturfasern und die der Chemiefasern. Die feinere Unterteilung ist in den folgenden Tabellen dargestellt. Diese Einteilung ist niedergelegt in der deutschen Industrienorm DIN 60001. Die Kurzzeichen sind geregelt in der DIN ISO 2076. Naturfasern
Chemiefasern
Die gebräuchlichsten Fasern werden unten detaillierter besprochen.
1.2 NaturfasernDie Baumwollpflanze wächst als Strauch und erreicht eine Höhe von ca. 25 cm bis 2 m. Nach der Blüte der Pflanze öffnet sich die Kapsel, aus der die Samenhaare hervorquellen. Diese Samenhaare sind die Baumwollfasern, die nach dem Spinnen zu Spinnfasergarn verarbeitet werden. Eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale der Baumwolle ist die Faserlänge. Die Baumwollfaser selbst besteht aus Zellulose, wobei sich um einen Hohlraum im Inneren mehrere Zelluloseschichten, ähnlich den Schichten einer Zwiebel, legen. Hierdurch begründen sich die besonderen Eigenschaften der Baumwolle, wie Wärmeisolation und Feuchtigkeitsaufnahme (Baumwolle kann bis zu 20% dampfförmige Feuchtigkeit speichern, ohne sich feucht anzufühlen). Hierdurch und durch die Weichheit der Faser wird Baumwolle als besonders hautfreundlich empfunden. Die Festigkeit ist gut, wobei die nasse Faser noch reißfester als die trockene ist, jedoch ist die Dehnbarkeit und Elastizität gering, weshalb Baumwolle relativ stark knittert. Baumwolle wird bevorzugt mit den synthetischen Chemiefasern Polyamid und Polyester gemischt, hierdurch werden die Pflegeeigenschaften und die Strapazierfähigkeit verbessert. Mischungen mit Viskose oder Modal dienen i.a. der Verbesserung der Saugfähigkeit der Fasern. Veredelungsverfahren:
Die Leinenfasern werden aus dem Stengel der Flachspflanze gewonnen. Im Stengel sind die Leinenfasern durch Pflanzenleim zu Faserbündel verklebt, die erst herausgelöst werden müssen (Cottonisieren). Die Leinenfaser selbst ist ähnlich der Baumwollfaser aufgebaut, jedoch im Vergleich zu dieser auf der Oberfläche glatter. Durch die glatte Oberfläche und die geringen Lufteinschlüsse in der Faser isoliern Leinenstoffe kaum und werden als frisch und kühl empfunden. Leinen ist sehr saugfähig, es nimmt Feuchtigkeit schnell auf und gibt diese auch wieder schnell ab. Dies unterstützt die Klimaregelung des Körpers bei warmem Klima. Der Pflanzenleim macht die Faser steif und wenig geschmeidig. Die Leinenfaser ist nur gering dehnbar, wodurch Leinen stark knittert. Zur Veredelung kann Leinen pflegeleicht ausgerüstet werden: die Zelluslosemoleküle werden vernetzt, z.B. mit Kunstharzen. Die Elastizität, also das Knitterverhalten werden verbessert, jedoch leidet das Saugvermögen.
Seide wird i.a. aus Kokons des Maulbeerspinners gewonnen, so heißt die gezüchtete Seidenraupe, die sich von Blättern des Maulbeerbaums ernährt. Auch wild lebende Seidenraupen gibt es, die wichtigste ist der Tussahspinner. Um unbeschädigte Kokons zu erhalten, werden die Tiere meist im Heißdampf
getötet. In heißem Wasser werden die Fäden gelöst und
abgespult (haspeln). Da ein einzelner Kokonfaden zu fein ist, werden 7 -
10 Fäden zu einem Rohseidefaden zusammengefaßt. Die qualitativ
hochwertigste Seide (Haspelseide) erhält man aus dem ca. 1000 m
langem Faden des Kokonmittelteiles. Man benötigt ca. 50000 Raupen um
1000 kg Seidenkokons zu erhalten. Aus diesen werden etwa 120 kg Rohseide
gewonnen. Der Seidenfaden besteht aus Fibroin, dies sind tierische Eiweißmolekülketten.
Durch die besondere Art der Anordnung dieser Molekülketten, man
spricht von der Faltblattstruktur, ergeben sich die besonderen Eigenschaften
der Seide, wie eine hohe Festigkeit und Elastizität. Seide knittert
deshalb nur wenig. Shantung Honan Taft, Taffetas Falle Twill Chiffon, Mousseline Crepe de Chine Crepe Georgette Organza Satin, Crepe Satin, Satin Duchesse Schappeseide, Bouretteseide Bourette Maulbeerseide Tussahseide (Wildseide)
Schurwolle wird gewonnen, indem das Wollkleid von Schafen als Ganzes (dem Vlies) abgeschoren wird. Nach dem Waschen und, wenn nötig, dem Karbonisieren der Vliese (Entfernen pflanzlicher Verunreinigungen mit Schwefelsäure) werden die Wollfasern zu Garnen versponnen. Man unterscheidet verschiedene Qualitäten der Wolle. Für die Erzeugung von Bekleidungstextilien wichtig sind die sog. Feinwollen, hauptsächlich von Merinoschafen, die für feine Oberbekleidung, Schals und Strümpfe verwendet werden. Crossbredschafe liefern die Mittelwollen, aus diesen macht man gröbere, sportliche und strapazierfähige Kleidung. Die Wollfaser besteht aus Eiweißmolekülketten (Keratin) und
ist ähnlich dem Menschenhaar aufgebaut. Umgeben von Schuppen winden
sich im Faserinneren spiralförmig Verbände dieser Eiweißmolekülketten
(Fibrillen) umeinander. Die Einwirkung von Feuchtigkeit und Wärme
bewirkt eine unterschiedliche Quellung der Fasern und führt somit zu
einer Formveränderung. Die Faser der Wolle zieht Wasserdampf an und
kann etwa ein Drittel ihres Gewichtes an dampfförmiger Feuchtigkeit
aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen. Allerdings ist die Oberfläche
der Faser durch die Ummantelung mit Schuppen abweisend für flüssiges
Wasser, Dampf jedoch kann eindringen. Unter Einwirkung von Wärme, Feuchtigkeit und mechaischer Beanspruchung kommt es zum Verfilzen der Fasern, dann verhaken sich die Schuppen ineinander. Dies macht die Pflege nicht filzfrei veredelter Bekleidung problematisch. Die Wärmeisolationseigenschaften der Wolle lassen sich durch das Spinnverfahren beeinflussen. So sind in glatten Kammgarnen die feinen Fasern fest eingebunden, sie können kaum kräuseln. Deshalb ist in der Faser wenig Luft eingeschlossen und die Isolationswirkung gering (Cool Wool). Voluminöse Streichgarne dagegen weisen eine lockere Garnstruktur auf, die Fasern liegen gekräuselt im Garninneren vor und isolieren durch viele Lufteinschlüsse hervorragend gegen Kälte. Lammwolle und Merinowolle sind besonders weich und damit hautfreundlich, gröbere Wollen können aber sogar Hautreizungen verursachen. Die Festigkeit der Wollfasern ist geringer als die anderer Bekleidungsfasern, deswegen sind Wolltextilien auch nicht besonders scheuerfest. Aufgrund der hohen Elastizität der Fasern erholen sich Knitterfalten in Wollkleidung rasch, besonders unter Einwirkung von Dampf. Dann orintieren sich die Molekülketten im Faserinneren neu, dadurch wird Wolle durch Dampfeinwirkung teilweise formbar. Wegen dieser Formbarkeit soll tropfnasse Kleidung liegend getrocknet werden! Den genannten Nachteilen wie Filz- und Scheueranfälligkeit der reinen Wollfasern werden i.a. durch Zumischung synthetischer Chemiefasern wie Polyester, Polyamid oder Polyacryl begegnet. Die guten bekleidungsphysiologischen Eigenschaften der Wolle dominieren, wenn der Wollanteil über 50% beträgt.
1.2 ChemiefasernAls Rohstoff für Viskose dient Pinien- und Buchenholz. Dieses wird
entrindet und in kleine Stücke zerkleinert. Hieraus werden Harze und
andere Fremdstoffe "ausgekocht". Auf diese Weise gereinigt und
gebleicht wird die gewonnene Zellulose zu festen Zellstoffplatten gepreßt. Wesentlich bei dem oben beschriebenen Herstellungsprozeß ist, daß die Zellulose während des Prozesses nahezu keine chemische Veränderung erfährt und nach der Verfestigung zur Faser wieder als Zellstoff vorliegt. Damit ist die Viskose in ihrer chemischen Zusammensetzung der Baumwolle vergleichbar. Jedoch sind die Zellulose-Molekülketten im Faserinneren kürzer als die der Baumwolle. Dies schlägt sich in der geringeren Festigkeit der Viskosefaser gegenüber der Baumwollfaser nieder. Die Herstellung von Modal erfolgt nach einem sehr ähnlichen Verfahren. Modifiziert sind die Spinnbedingungen und das Spinnbad enthält weitere chemische Zusätze um die Länge der Zellulosemolekülketten und deren Lage im Faserinneren zu beeinflussen. Man erreicht hierdurch hauptsächlich eine erhöhte Festigkeit im trockenen wie im nassen Zustand. Viskose- und Modalfasern sind fein und weich, deshalb hautfreundlich. Sie haben eine sehr hohe Feuchtigkeitsaufnahme von 80 - 120% und sind damit saugfähiger als Baumwolle. Die überwiegende Verwendung der Viskose liegt in glänzenden Stoffen und in Kreppgeweben. Ein Großteil aller Futterstoffe besteht aus Viskose. Modal wird hauptsächlich mit Baumwolle oder Polyester gemischt und für Wäsche und Oberbekleidungen verwendet.
Wollsiegel
Nach dem Textilkennzeichnungsgesetz bezeichnet Schurwolle die vom
lebenden Schaf geschorene Wolle. Die Wollfasern dürfen noch nie in
einem Fertigprodukt enthalten gewesen sein und nur dem zur Erzeugung
erforderlichen Herstellungsprozeß durchlaufen haben. Die Bezeichnung "Reine Wolle" hingegen kennzeichnet ein Erzeugnis das aus Reißwolle besteht. Entsprechend den Richtlinen des Wollsiegels und des Textilkennzeichnungsgesetzes sind die feinen Tierhaare der Schafwolle gleichgestellt, da sie ähnliche Eigenschaften wie die der Schafwolle besitzen. Somit können auch Erzeugnisse aus feinen Tierhaaren mit dem Wollsiegel gekennzeichnet werden, wenn sie dessen Qualitätsrichtlinen genügen. Combiwollsiegel
Leinensiegel
Gemäß Textilkennzeichnungsgestz (TGK) dürfen als Reinleinen Textilien aus 100% Leinen bezeichnet werden. Der Begriff "Halbleinen" ist Erzeugnissen mit einem Leinenanteil von mindestens 40% des Gewebes vorbehalten. Dabei darf nur noch Baumwolle als Zumischung verwendet werden. Seiden-Signet
Ökolabel
Es garantiert, dass keine krebserregenden Farbstoffe enthalten sind, dass die durch Schweiß herausgelösten Schwermetalle den Grenzwerten für Trinkwasser entsprechen, die Grenzwerte für Pestizide den Grenzwerten für Lebensmittel entsprechen, die Grenzwerte für reines Formaldehyd eingehalten werden, der pH-Wert Bereich dem der menschlichen Haut entspricht (neutral bis schwach sauer) und dass Textilien für Kleinkinder beim Kontakt mit Speichel keine Farbstoffe abgeben. Öko-Tex Standard 100
Die unten gesammelten Informationen sind nach unserem besten Wissen und Gewissen zusammengetragen worden. Bitte haben Sie Verständnis, daß wir für eventuelle Fehler und daraus resultierende Schäden keine Haftung übernehmen können. Die Symbole die Sie von den Pflegeetiketten her kennen werden im
folgenden erläutert. WaschenDas Symbol 'Waschbottich' bedeutet, daß Naßwäsche möglich ist. Es gilt sowohl für Hand- als auch Maschinenwäsche. Die Zahlen im Waschbottich entsprechen den maximalen Waschtemperaturen. Ein Balken unter dem Symbol velangt nach einer milderen Wäsche, z.B. Schonwaschgang oder geringere Maschinenbefüllung. Eine Hand im Symbol empfiehlt nur Handwäsche. ChlorenDas Symbol für die Chlorbleiche ist zu beachten bei der Fleckentfernung im Haushalt oder bei der Behandlung in einer gewerblichen Wäscherei. In Deutschland ist chloren nicht üblich. BügelnDie im Symbol enthaltenen Punkte geben die Maximaltemperatur an. 3 Punkte entsprechen 200°C, 2 Punkte 150°C, ein Punkt 110°C. ChemischreinigungDie Buchstaben empfehlen Reinigungs- und Fleckentfernungsmittel. Ein
Strich unter dem Symbol der Reinigungstrommel bedeutet eine Beschränkung
in der mechanischen Beanspruchung, Feuchtigkeitszugabe oder Temperatur. Chemisch zu reinigen sind typischerweise gefütterte Kleidungsstücke mit Einlage, z.B. Kostüme, Anzüge, Jacken und Mäntel. Trocknung im WäschetrocknerDie im Symbol der Trocknertrommel abgebildeten Punkte geben die
Trocknungsstufe an. Zwei Punkte entsprechen normaler Trocknung, ein Punkt
schonender Trocknung. Vorsicht, das Symbol gibt keinen Hinweis über
Schrumpfen im Trockner.
Seide ist sehr empfindlich, desshalb sollten bedruckte und dunkle Seidenstoffe grundsätzlich in die Chemische Reinigung gegeben werden.
Unbedingt in die Reinigung gehören Taft, Seidenbrokat, Chiffon, Organdy, Satin, Georgette, Krawatten.
Flecken in Seidenbekleidung und Textilien sollen auf keinen Fall selbst entfernt werden, sondern direkt in der Reinigung
behandelt werden.
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